07.07.2011 / Veröffentlichung wurde von der Ostfriesen-Zeitung wegen Überlänge abgelehnt. Eine von der OZ angebotene Kürzung auf die Hälfte konnte nicht akzeptiert werden, da dann zuviel von der Substanz verloren gegangen wäre.

Betr.: Stadtbuslinien in Leer

 

Leer, 02.07.2011

 

Hallo Redaktion Ostfriesen-Zeitung,

ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie aus aktuellem Anlaß folgenden Leserbrief in der OZ veröffentlichen könnten:

 

 Es ist sehr zu begrüßen, das die Busunternehmen in Leer sich zusammengetan und mit einem neuen Flyer mit Streckenkarte informativ und grafisch ansprechend über ihr Angebot informieren.

Doch es ist (konstruktive) Kritik angesagt:

Der Bus fährt nicht in die Altstadt, wie die schönen Giebel auf dem Deckblatt suggerieren wollen. Auch das werbewirksame Bild mit Rathaus und Waage (und einem Bus davor) ist unredlich: Auch dorthin fährt kein Bus. Einzige Haltepunkte in der Nähe wären an der Ostseite der Stadtcity ZOB/Bahnhof - Post/Unkel, an der Nordseite Augustenstraße/Klinikum und Ubbo Emmius-Gymnasium. An der Westseite sind die Haltestellen Plytenbergschule, Blinke und Pferdemarkt viel zu weit vom Altstadtkern entfernt. In Südrichtung totale Leere: Weder das schon erwähnte Rathaus noch die neue Hafencity (beide aber grafisch hervorgehoben) sind erreichbar. Auch z.B. nicht die hervorgehobene Evenburg in Loga. Nicht einmal Multi Süd, der neue Einkaufsgigant von Leer, wird angefahren. Die mit Einkaufstüten bepackten Kunden müssen ihre Waren bis zum Schreiberskamp schleppen.

 

Ganz böse sieht es in Heisfelde aus. Anstatt das Angebot zu verdichten und durch Ausbau der  Unterstellmöglichkeiten zu verbessern, sind hier mehrere Haltestellen aufgehoben worden.  Es gibt nur noch eine Strecke entlang der Heisfelder Straße mit den Haltestellen Plöger und Barkei. Wir haben aber noch eine (wahrscheinlich durch gute Lobyarbeit entstandene) Einkaufsverbindung von der Gutenbergschule über den Moorweg zum Emspark. Sie ist sehr zu begrüßen. Nur schade, dass weite Teile Heisfeldes dort nicht angeschlossen sind. So mutet es auch seltsam an, dass unser Heisfelder Einkaufszentrum , der „kleine“ multi“, nur aus Richtung Augustenstraße/ Klinikum zu erreichen ist. Und was ist mit dem Umfeld in Heisfelde?

In Heisfelde erweisen sich wohl wieder einmal die beiden Bahnlinien als schwer zu querende Trennung, die die Verkehrsplaner fürchten, wie der Teufel das Weihwasser. Wie anders ist es zu erklären, das  jetzt auch beim Stadtbusverkehr Heisfelde in einen West– und einen Ostteil unterteilt ist? Nur der Moorweg ist als kreuzende Verbindung noch vorhanden.

Es gibt also in Heisfelde zukünftig nur noch die schon erwähnten Streckenführungen Heisfelder Straße/ Emspark und Gutenbergschule/ Emspark. Das „alte Dorf“, rund um die Dorfstraße, ist ebenso wenig versorgt, wie das große Neubaugebiet beidseitig des Moorwegs, östlich der Bahnlinien. Auch die Parkstraße, eine der Haupteinfahrtsstraßen in die Innenstadt, ist nicht mehr angebunden. Es wäre schon viel gewonnen, wenn am Logaer Weg in der nähe der Einmündungen Rymeerstraße und Parkstraße je eine Haltestelle angeboten würde, die dann aber auch vernünftig und kundenfreundlich ausgebaut werden müsste.

 

Es ist auch nicht verständlich, weshalb der gesamte Stadtpark „Julianenpark“ weder von den Stadtteilen Heisfelde, noch von Loga, noch aus der Stadt, nicht mit dem Bus erreicht werden kann, ebenso wenig wie übrigens wie der Evenburgpark in Loga und der Pagels-Park auf der Nesse.

Bei allen anfangs ausgesprochenen Lob sollten sich die Verkehrsplaner umgehend wieder über das Streckennetz hermachen und versuchen, es zu optimieren.

                                                                                                                            Berend Schröder

                                                                                                                             Leer- Heisfelde