Stand: 13.02.2011:

Anregungen und Bedenken zu ECE

 

Berend Schröder * 26789 LEER * Parkstraße 16

 

Stadt Leer
FD 261
Rathausstraße 1
26789 LEER

 

Leer, 04.02.2011
 
 
 
Betr.: Bebauungsplan 203
für ein Gebiet zwischen Mühlenstraße 99 bis 129 und Bürgermeister Ehrenholtz-Straße
 
Beteiligung der Öffentlichkeit gem. 3(1) BauBG in der Zeit vom 07.01.2011 bis zum 07.02.2011
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
fristgerecht trage ich folgende Anregungen und Bedenken zum Bebauungsplan Nr. 203 vor:
  1. Die Ansiedlung einer Einkaufsgalerie in der oberen Mühlenstraße wird grundsätzlich begrüßt.
  2. Ich hätte es jedoch für besser gefunden, wenn als Standort nicht die nördliche, sondern die südliche Seite der oberen Mühlenstraße gewählt worden wäre. Dass würde auch früheren Planungsabsichten der Stadt folgen, das „Hinterland“ zwischen Mühlenstraße und Vaderkeborg (und darüber hinaus bis zur Ledastraße) für den Einzelhandel zu erschließen. Damit wäre die gewünschte bessere Verklammerung zwischen FGZ Mühlenstraße und Naherholungszone Ledaufer (Hafen) ermöglicht worden.
  3. Den Fassaden ist größter Wert beizumessen. Dass gilt sowohl für die weitgehende Erhaltung an der Mühlenstraße wie auch der der Bürgermeister Ehrenholtz-Straße. Dort darf bei letzterer keine „Rückseite“ entstehen, sondern eine einladende Front, eventuell mit eingerückter Passage. Es ist vorzugeben, dass weitgehend der ostfriesische Backstein zur Verblendung eingesetzt wird. Ein Architektenwettbewerb zur Erreichung einer optimalen Gestaltung aller Gebäudeseiten wäre wünschenswert und wird hiermit angeregt.
  4. Ich halte unter Berücksichtigung aller bislang bekannt gewordenen Fakten eine Reduzierung der Verkaufsflächen um ca. 20% auf ca. 12.000 m“ Verkaufsfläche für richtig und rege eine entsprechende Änderung der Größe an.
  5. Ich begrüße es in diesem Zusammenhang, dass die benachbarten Kommunen das CIMA-Gutachten durch eine zweite Meinung von einem Fachbüro untersuchen lassen wollen. Ich rege an, bis zum Vorliegen dieser Untersuchung in dieser Hinsicht keine verbindlichen Abmachungen zu treffen.
  6. Beim Branchenmix halte ich es für richtig, dass die Planung nur Ladengrößen ab einer Mindestgröße von ca. 100 bis 150m2 Verkaufsfläche vorsehen darf. Diese sicherlich einschränkende Maßgabe würde sicherstellen, daß im Center keine Kleinläden entstehen, die eine politisch nicht gewünschte Konkurrenz zu den kleinen Fachgeschäften, Boutiken usw. der unteren Mühlenstraße und der Brunnen-/ Rathausstraße darstellen würden. Ich rege eine solche Bindung an.
  7. Der Lebensmittel- und Frischemarkt sollte nicht unter 1.000 m2 Verkaufsfläche bemessen werden. Es ist eine Absicherung zu suchen, die das Verbleiben eines solchen Marktes im Center auf Dauer verbindlich festschreibt.
  8. Den Verkehrszu- und –abfluß zum/vom Center halte ich noch für sehr problematisch. M.E. wird der Verkehrsring Friesenstraße durch den querenden Verkehr empfindlich gestört. Es sollte auf jeden Fall geplant werden, dass man von der Augustenstraße aus direkt (Kreuzung) in die Nähe des Centers gelangt. Man sollte die Friesen-/ Jahnstraße dazu möglichst wenig benutzen müssen.
  9. Es sind ausreichend Parkplätze vorzuhalten. Dabei ist zu bedenken, dass die Sparkasse durch seine eigenen Planungen weitere Parkplätze beanspruchen wird. Ich rege an, eine gemeinsame Untersuchung der Parkplatzsituation für beide Planungsvorhaben in Auftrag zu geben – natürlich auf Kosten der Verursacher.
  10. Beim Lebensmittelmarkt ist die besondere Parksituation zu bedenken. Die einkaufenden BürgerInnen können keinesfalls mit den Einkaufswägelchen die Bürgermeister Ehrenholtz-Straße queren, um zu dem im Parkhaus geparkten Auto zu gelangen. Vielmehr ist also ein Teil der Parkplätze im Center in einem gut zugänglichen Unter- oder Obergeschoß unterzubringen.
  11.  M. E. wird zu wenig für die Kinder (sprich: für die einkaufenden Mütter) getan. Ich rege an, auf dem Dach, einem Wal gleich, eine frei geformte Fläche zu überdachen, die für die Kinder vorgesehen ist. Hier sollen die Kinder der Bediensteten/ Verkäuferinnen betreut werden. Aber auch die Kinder der einkaufenden Eltern, zumindest stundenweise. Eine sinnvolle Betreuung ist sicherzustellen. Dazu ist als Basis ein Kindergarten einzurichten, der in der Nutzeranzahl wie in der Altersstruktur flexibel gehandhabt werden sollte. Ich denke dabei an die vorbildliche Einrichtung der Reederei Hartmann für Kinder ihrer Betriebsangehörigen. Auch hier sollte nicht die Stadt, sondern die Betreibergesellschaft des Centers Träger des Baus und des Betriebs sein.
 
Ich behalte mir vor, weitere Anregungen und Bedenken vorzutragen, sobald die Planung etwas konkreter gediehen ist.
Im Übrigen verweise ich auf meine Einlassungen auf meiner Internetseite
www.bs-meine-meinung.homepage.eu
unter dem Stichwort ECE, wo ich dieses Schreiben in Kürze auch veröffentlichen werde.
 
Mit freundlichem Gruß
Berend Schröder